Die Geschichte des Frankfurter Osthafens

Eine gezeichnete Stadtlandschaft von Frankfurt, das Gebäude der HFM, einem großen Kran und einem Güterzug.

Ein Jahrhundert wirtschaftlicher Entwicklung

Der Frankfurter Osthafen ist seit über 100 Jahren ein zentraler Wirtschaftsmotor der Stadt. Seine Entwicklung spiegelt den Wandel der Industrie, Logistik und Mobilität wider und zeigt die Bedeutung des Hafens als Handels- und Umschlagplatz im Rhein-Main-Gebiet.

Die Anfänge: Planung und Bau (1898–1912)

Mit dem Wachstum der Frankfurter Industrie im späten 19. Jahrhundert wurde klar, dass der bestehende Hafen am Mainufer den steigenden Anforderungen nicht mehr genügte. 1898 begann die Stadt Frankfurt mit den Planungen für einen neuen Hafen. Der erste Bauabschnitt des Osthafens wurde 1912 fertiggestellt und eröffnete neue Möglichkeiten für den Warenumschlag per Schiff, Bahn und Straße.

Wachstum und Bedeutung in der Wirtschaftskrise (1912–1945)

Nach seiner Eröffnung entwickelte sich der Osthafen schnell zu einem wichtigen Dreh- und Angelpunkt für Kohle, Baustoffe und Getreide. Auch während der wirtschaftlichen Turbulenzen der 1920er- und 1930er-Jahre blieb der Hafen ein stabiler Faktor für die Region. Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Infrastruktur jedoch erhebliche Schäden durch Bombardierungen, was den Hafenbetrieb vor große Herausforderungen stellte.

Wiederaufbau und Modernisierung (1945–1990)

Nach dem Krieg begann der Wiederaufbau des Hafens, begleitet von einer umfassenden Modernisierung der Hafenanlagen. Der zunehmende Straßenverkehr und die Entwicklung des Containerumschlags führten zu neuen logistischen Anforderungen. In den 1960er-Jahren wurde die Hafeninfrastruktur erweitert, um den veränderten wirtschaftlichen Bedingungen gerecht zu werden.

Der Hafen im 21. Jahrhundert: Logistikzentrum mit Zukunft

Heute ist der Frankfurter Osthafen ein moderner, trimodaler Logistikstandort mit Anbindung an Wasser, Schiene und Straße. Die Digitalisierung, Automatisierung und nachhaltige Infrastrukturprojekte prägen die Zukunft des Hafens. Als Betreiber sorgt die HFM Managementgesellschaft für Hafen und Markt mbH dafür, dass der Hafen auch in den kommenden Jahrzehnten eine Schlüsselrolle für die wirtschaftliche Entwicklung der Region spielt.

Das Buch

Anlässlich des 100-jährigen Hafenjubiläums erschien der historisch fundierte und spannend erzählte Rückblick auf die Hafengeschichte: "Der Frankfurter Osthafen. 100 bewegte Jahre". Die Autoren Dr. Thomas Bauer und Fritz Koch blicken in ihrem Werk über den Tellerrand von Schiffsverkehr und Industrieansiedlung hinaus und betrachteten die Hafengeschichte im Lichte der Frankfurter Stadtentwicklung. Herausgeber: HFM Managementgesellschaft für Hafen und Markt mbH, Einband: hardcover, 208 Seiten, ca. 200 Abbildungen, teilweise großformatig. ISBN: 978-3-00-038090-7, Preis: 25 Euro inkl. Versand innerhalb Deutschlands.

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Tradition trifft Innovation

Der Frankfurter Osthafen verbindet über 100 Jahre Tradition mit moderner Logistik und nachhaltiger Stadtentwicklung. Mit kontinuierlichen Investitionen in Infrastruktur und Umweltfreundlichkeit bleibt er ein zentraler Standort für Unternehmen und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Frankfurt am Main.

Chronologie

790

Die Chronik berichtet vom prominentesten „Mainschiffer" Karl der Große.

1105

Marktschiffe verkehren zwischen Mainz und Frankfurt, im 14. Jahrhundert bis nach Bamberg und Heilbronn.

1400

Erste Uferbefestigungen im Frankfurter Stadtgebiet.

1600

Am Fahrtor wird die Anlegestelle mit Stückgutkränen ausgebaut.

1886

Nach der Kanalisierung des Mains von seiner Mündung in den Rhein bis Frankfurt wurde 1886 der Westhafen als Handels- und Sicherheitshafen eingeweiht.

1887

Die Planungen für den Osthafen beginnen.

1912

weniger als 20 Jahren verzehnfachte sich das Transportaufkommen auf dem Main, so dass als Folge dieser rasanten Entwicklung 1912 der Unterhafen erster Bauabschnitt des neuen Osthafens durch Kaiser Wilhelm II. eröffnet wurde.

1928

Flusshafen Höchst wird nach Eingemeindung westlichster Teil des Frankfurter Hafens. Der Betrieb wird 1984 eingestellt.

1923 – 1965

Ausbau des Oberhafens, unterbrochen durch den zweiten Weltkrieg und die schwierige wirtschaftliche Lage der zwanziger Jahre und der Zeit nach 1945.

1968

Inbetriebnahme des neu erbauten Flusshafen „Gutleuthof".

1986

Eröffnung des Hafen-Containerterminal im Unterhafen.

1997

Realisierungskonzept „Hafen 2000+". Konzept zur Umgestaltung und zum Ausbau des Osthafens zu einem modernen, funktionalen und effizienten regionalen Zentrum der Güterlogistik.

2012

Jubiläum: 100 Jahre Osthafen.

2013

Sicherung des Osthafens 2050+. Stadtverordnetenbeschluss zur Verlängerung der Miet- und Pachtverträge der Unternehmen im Hafengebiet bis 2050 und darüber hinaus.